Nebenschilddrüse / Nebenschilddrüsen

Die Nebenschilddrüse(n) auch Epithelkörperchen genannt, sind kleine hormonproduzierende Drüsen die typischerweise paarig hinter der Schilddrüse liegen und für den Knochen- und Calciumstoffwechsel zuständig sind.

Der Calcium- und Phosphathaushalt wird in enger Korrelation mit dem D-Hormon (Vitamin D) geregelt. Parathormon mobilisiert Calcium aus dem Knochen durch Aktivierung der im Knochen gelegenen Osteoklasten und steigert dessen tubuläre Rückresorption in den Nieren. Normalerweise stehen PTH und Calcium in einem Rückkoppelungsmechanismus, d.h., ein hohes Serumkalzium bremst die PTH-Sekretion. Sind PTH und Calcium gleichsinnig verändert, so liegt meist eine Erkrankung der Nebenschilddrüsen vor

Bei laborchemischen Routineuntersuchungen wird als „Zufallsbefund“ ein erhöhtes Calcium (=Kalzium) beobachtet. Ein „zufällig“ entdeckter erhöhter Calzium-Speigel kann erster Hinweis auf eine Nebenschilddrüsenüberfunktion sein. Wichtig in diesem Zusammenhang ist eine genaue „Medikamentenanamnese“ d.h. es ist genau zu klären, ob Calzium „erhöhende“ Medikamente regelmäßig eingenommen werden. Ist dies der Fall, müssen diese Medikamente pausiert werden. Ist die „Medikamentenanamnese“ negativ, werden im Rahmen einer zweiten folgende Blutuntersuchung bestimmt:

  • Calzium
  • Phosphat
  • Parathormon (PTH
  • 25(OH)D3 = VitaminD
  • Albumin
  • Kreatinin
  • Calziumausscheidung im 24h-Sammenharn (nicht angesäuert)

Weitere Untersuchungen wie Ultraschall und Nebenschilddrüsenszintigrafie (MIBI-Szintigraphie) sind Spezialuntersuchungen zur exakten Lokalisation einer zur Überfunktion-neigenden Nebenschilddrüse. Diese Untersuchungen dienen NICHT zur Sicherung einer nicht eindeutigen laborchemischen Diagnose einer Nebenschilddrüsenerkrankung.